top of page

Lügen, an die die Welt glaubt

Autorenbild: Raymond HofmannRaymond Hofmann


Was ist eine Lüge? Eine Lüge ist die Unwahrheit. Mit dem Wort “Lüge” drücken wir aber noch mehr aus als nur das Gegenteil von Wahrheit. Mit dem Begriff der Lüge ist auch eine Absicht des Absenders verbunden: nämlich zu betrügen, in die Irre zu führen. Er sagt bewusst die Unwahrheit. Und dies nicht einfach aus Spass, sondern, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.


Wer eine Lüge glaubt, ist zunächst einmal der Betrogene, das Opfer. Wiederholt er aber diese Lüge oft genug, obwohl er genügend Zeit und Möglichkeit gehabt hätte, die Lüge als solche zu erkennen, dann ist er nicht mehr Opfer, sondern wird selbst zum Täter. Er sagt dann vielleicht nicht bewusst die Unwahrheit (er glaubt doch noch immer an die Lüge), er trägt aber zur weiteren Verbreitung der Lüge bei, obwohl er es besser hätte wissen können – oder müssen. Er wird so zum Mittäter und sorgt dafür, dass weitere Menschen betrogen werden. Ob er dies aus Bequemlichkeit, Faulheit, Feigheit oder einem anderen Grund tut, ist unerheblich.


Wir leben in einer Welt, die von Lügen dominiert ist. Grossen, monumentalen Lügen. Und die meisten Menschen glauben an diese Lügen, mögen sie auch noch so absurd sein. Das Universum entstand durch Zufall aus Nichts? Leben entstand spontan aus Nicht-Leben? Es gibt keine absolute Wahrheit? Der Staat ist neutral und möchte nur das Beste für seine Bürger? All dies und noch mehr glauben die Menschen. Mit verheerenden Konsequenzen für sie selbst, für ihre Familien und für die Gesellschaft als Ganzes.


Warum die meisten Menschen gerne solche Lügen glauben, erklärt uns niemand Geringerer als Jesus Christus selbst:

Ihr stammt vom Teufel; der ist euer Vater. Und was euer Vater wünscht, das führt ihr bereitwillig aus. Er war von Anfang an ein Mörder und stand nie auf dem Boden der Wahrheit, weil es in ihm keine Wahrheit gibt. Wenn er lügt, redet er so, wie es seinem ureigensten Wesen entspricht; denn er ist ein Lügner, ja er ist der Vater der Lüge. Ich aber sage die Wahrheit, und gerade das ist der Grund, weshalb ihr mir nicht glaubt. (Johannes 8:44–45, NGÜ)

Jesus spricht hier direkt zu den Pharisäern und Schriftgelehrten. Er spricht aber auch zu den Menschen in Jerusalem, welche damals Zeugen seines Disputs mit den religiösen Eliten sind. Gemeint sind aber eigentlich alle Menschen, denn “die ganze Welt befindet sich in der Gewalt des Bösen” (1. Johannes 5:19, NGÜ).


Jesus sagt damit nichts Geringeres, als dass Menschen von Natur aus Kinder des Teufels sind. Und weil dieser auch der Vater der Lüge ist, glauben die Menschen an seine Lügen. Sie glauben sie sogar so gerne, dass sie die Wahrheit radikal ablehnen, oft sogar aktiv bekämpfen. Konfrontiert mit dem Licht der Wahrheit, ziehen die Menschen die Dunkelheit vor (Johannes 3:19).


Sie tun dies, genau wie der Teufel selbst, wider besseres Wissen. Sie sind also nicht einfach unschuldige Opfer des Betrugs, sondern auch willige Mittäter. Sie haben keine Entschuldigung, wie der Apostel Paulus uns lehrt:

Denn mit dem Unrecht, das sie tun, treten sie die Wahrheit mit Füßen. Dabei ist doch das, was man von Gott erkennen kann, für sie deutlich sichtbar; er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt. Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung. (Römer 1:18–20, NGÜ)

“Weil sie sich für klug hielten, sind sie zu Narren geworden,” schreibt Paulus nur wenig später (Römer 1:22, NGÜ) und begründet es zum Abschluss dieses monumentalen Abschnitts des Römerbriefs so:

Denn sie vertauschten die Wahrheit, die Gott sie hatte erkennen lassen, mit der Lüge; sie verehrten das Geschaffene und dienten ihm statt dem Schöpfer, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen. (Römer 1:25, NGÜ)

Die Heilige Schrift ist klar. Wir können von den Menschen gar nichts Anderes erwarten. Ohne dass Gott ein Wunder tut, ohne dass Er den Blinden die Augen öffnet (Lukas 4:18), ohne dass Er Toten das Leben schenkt (Johannes 5:21), werden sie die Wahrheit nicht als solche erkennen.


Wie wir eingangs gesehen haben, hat der Lügner immer auch ein Motiv. Dass das Motiv des Teufels kein gutes sein kann, müsste klar sein. Und so dürfen wir uns ebenfalls nicht wundern, wenn seine Lügen den Menschen nicht etwa das versprochene Heil bringen, sondern das Gegenteil. Die Lügen lassen Hass über die Liebe triumphieren, Krieg über Frieden, Gefangenschaft über Freiheit, Hässliches über Schönes, Diktatur über Demokratie, Niedergang über Aufschwung, Tod über Leben. Die Lügen haben eine unheimlich zerstörerische Kraft. Wir können das in allen Bereichen unserer Gesellschaft beobachten.


Leider sind auch viele bekennende Christen nicht immun gegen die Lügen des Feindes. Sie sind dermassen beeinflusst von der Welt, dass sie beginnen, die Lügen zu akzeptieren, ja sogar in die Kirche hineinzutragen.


In der neuen Serie “Lügen, an die die Welt glaubt” werde ich die wichtigsten dieser Lügen benennen, zeigen, wo sie in der Welt am Werk sind, und welche schrecklichen Konsequenzen sie unweigerlich haben. Als Gegengift werde ich den Lügen die biblischen Wahrheiten gegenüberstellen und verteidigen. Ich werde das kurz und knapp, aber trotzdem so gründlich wie möglich tun. Ich werde dabei nicht umfassend und bis ins letzte Detail jede Lüge widerlegen und jeden Einwand entkräften können. Vielmehr möchte ich eine Übersicht präsentieren und Orientierungshilfe geben, um folgende Ziele zu verfolgen:

  1. Der Welt die Wahrheit zu verkünden und sie zur Abkehr von der Lüge aufzurufen.

  2. Bekennende Christen davor zu warnen, auf die Lügen der Welt hereinzufallen.

  3. Bekennende Christen dazu ermuntern, Gottes Wahrheit im Alltag zu bekennen und zu verteidigen.

All dies ist gut und wichtig, aber wir Christen dürfen dabei das Wichtigste nicht aus den Augen verlieren. Wir werden die ungläubige Welt nicht mit der Kraft unserer Argumentation, mit Fakten und mit rhetorischem Geschick überzeugen. Diese Kraft hat nur das Wort Gottes. Das Evangelium allein ist “Gottes Kraft, die Rettung bringt,” wie der Apostel Paulus uns ebenfalls im Römerbrief lehrt (Römer 1:16). Mögen die Artikel dieser Serie auch dieser Wahrheit gerecht werden.


Den Anfang macht nächste Woche ein Artikel zur wohl fundamentalsten Lüge überhaupt, der Lüge, auf der alle anderen Lügen aufbauen: “Die Bibel ist nicht wahr.”


  • X
  • Instagram

© 2024 Salz und Licht

bottom of page