
Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren. 1933 flüchtete die Familie vor den Nazis nach Amsterdam. Nachdem die Deutschen 1940 die Niederlande besetzt hatten und ab 1942 stark verschärfte Massnahmen gegen die jüdische Bevölkerung in Kraft getreten waren, versteckte sich die Familie in einem Hinterhaus an der Prinsengracht in Amsterdam. Dort entstand ihr berühmtes Tagebuch, welches nach dem Krieg von ihrem Vater veröffentlicht wurde.
Trotz allem glaube ich immer noch an das innere Gute im Menschen. Es ist mir nun mal unmöglich, alles auf der Basis von Tod, Elend und Verwirrung aufzubauen. (Anne Frank, Tagebuch der Anne Frank)
Das obige Zitat stammt aus dem Tagebucheintrag vom 15. Juli 1944. Es ist einer der letzten Einträge. Nur wenige Tage später, am 4. August 1944, wurde ihr Versteck von den Nazis entdeckt. Annes Familie wurde nach Auschwitz verschleppt und dort voneinander getrennt. Annes Vater hat als Einziger der Familie den Holocaust überlebt. Anne starb 1945 im KZ Bergen-Belsen.
Es ist erschütternd zu lesen, dass trotz aller Gräueltaten, die Anne gesehen und selbst erfahren haben muss, sie sich an der Überzeugung festklammerte, dass die Menschen grundsätzlich gut seien. Sie gibt auch noch selbst zu, dass sie trotz der Beweislage – nicht etwa wegen der Beweislage – daran festhält.
Anne glaubte an eine Lüge, die immer noch verbreitet und sehr beliebt ist.
In dritten Teil unserer Serie nehme ich mich genau dieser Lüge an. Im Verlaufe der Arbeit an diesem Thema habe ich bald einmal gesehen, dass der Umfang, wenn wir die relevanten Fragen auch wirklich sorgfältig behandeln wollen, viel zu gross für einen einzigen Artikel wird. So ist die nachfolgende Gliederung in fünf Kapitel entstanden:
Was uns Gottes Wort lehrt
Was die Menschen lehren
Was ist nun wahr?
Die Folgen der Lüge
Gibt es Hoffnung?
Ich beginne damit, im ersten Kapitel der Lüge direkt die biblische Wahrheit gegenüberzustellen. Der Mensch ist nicht von Natur aus gut. Im zweiten Kapitel betrachten wir nicht nur die Lüge selbst, sondern zum besseren Verständnis auch ihre Herkunft im Spiegel der Geschichte. Wie kam es, dass der Mensch sich für autonom (nicht von Gott abhängig) und grundsätzlich gut hält? Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Evidenz und damit der Entlarvung der Lüge. Woran können wir erkennen, dass es sich tatsächlich um eine Lüge handelt? Im vierten Kapitel widmen wir uns den Folgen der Lüge, wie wir sie in Alltag und Gesellschaft sehen. Und zwar nicht nur historisch und gegenwärtig, sondern wir wagen auch einen Blick in die Zukunft. Das fünfte und letzte Kapitel legt dar, warum es trotz allen düsteren Aussichten, Hoffnung gibt.
Jedes Kapitel wird als separater (Teil-)Artikel veröffentlicht. Dazu kommt aus aktuellem Anlass, dem 16. Global Peter Drucker Forum, ein Bonus-Artikel. Dieser wendet Gottes Wort und die Lüge der Menschen auf das Thema Management und Organisationen an.