
Original: The Gospel - A Message of Love (Dale Partridge, mailthegospel.org, a ministry of Relearn.org)
Übersetzung (mit freundlicher Genehmigung): Raymond Hofmann. Bibelzitate, wo nicht anders vermerkt, aus Schlachter (2000).
Die Last, die wir tragen
Ich habe einmal einen Mann sagen gehört: “Alle Menschen wissen, dass ihnen etwas vergeben werden muss, aber nicht alle Menschen wissen, von wem sie Vergebung benötigen.”
Ich glaube, das ist wahr. In der Tat sagt uns die Bibel, dass es wahr ist (Römer 2:15; Psalm 83:17). Leider aber wird unsere Generation weiterhin von Scham- und Schuldgefühlen übermannt, während die Welt immer tiefer in die Unmoral abrutscht. Infolgedessen wird unsere Kultur mehr und mehr mit Selbsthilfeinstrumenten, -büchern und -seminaren übersättigt, um unser Gewissen von diesen schweren Lasten zu befreien. Wir sind von „Experten“ umgeben, die uns einen Weg zur Beseitigung unserer Scham- und Schuldgefühle versprechen, einfach indem wir ihren Anleitungen folgen.
Aber was ist Scham? Nun, es gibt berechtigte Scham und unberechtigte Scham. Kurz gesagt, berechtigte Scham sind die emotionalen und zwischenmenschlichen Folgen deiner Sünde. Es ist die Reaktion deines Gewissens auf die moralischen Übertretungen, die du begangen hast. Unberechtigte Scham ist emotionale Reue für etwas, das keine Sünde ist. Der Fokus dieses Buches liegt auf berechtigter Scham.
Wir leben in einer Gesellschaft und in einem Zeitalter, das die Menschen dazu ermutigt, schamlos zu sein, und wie ich in diesem Buch darlegen werde, ist die Abhärtung unseres Gewissens gegen berechtigte Scham und Sünde sehr gefährlich für unsere Seelen.
Schuld hingegen konzentriert sich mehr auf die gerichtlichen Folgen deiner Sünde. Das heisst, im Namen der Gerechtigkeit bist du verpflichtet, die Strafe für Übertretungen zu zahlen, die du gegen eine Person, ein Gesetz oder eine Einrichtung begangen hast. Du siehst dies in unserem modernen Zivilrechtssystem. Bei Schuld geht es also um Konsequenzen, Wiedergutmachung und im Idealfall um Versöhnung, während es bei Scham um die Verurteilung von Sünde im Gewissen geht.
Gestatte mir eine Feststellung: Wir alle haben gegen Gott, gegeneinander und gegen die Schöpfung verstossen. Wir alle haben Böses gedacht, waren verletzend, haben Hass zum Ausdruck gebracht, gestohlen, gelogen und betrogen. Und jeder von uns trägt, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, als Folge davon eine immer grössere Last von Scham- und Schuldgefühlen mit sich herum. Der einzig wirksame Weg, diese Last zu beseitigen, besteht darin, zu bereuen, um Vergebung zu bitten, die Konsequenzen zu tragen und wiedergutzumachen, was beschädigt, zerbrochen oder verloren wurde.
Gegen wen hast du gesündigt?
Nun, was deine Sünde angeht, gegen wen sündigst du wirklich? Gegen wen sündigst du, wenn du eine Person begehrlich ansiehst, deinen Nachbarn belügst oder deine Tochter anschreist? Gegen wessen moralisches Gesetz verstösst Du, wenn du etwas nimmst, das dir nicht gehört, Menschen im Gespräch täuschst oder einer Verpflichtung gegenüber deiner Familie nicht nachkommst?
Sicherlich sündigst du in gewissem Sinne gegen die Person(en), die unmittelbar betroffen sind, aber wer ist es, der bestimmt, dass Begierde, Lügen, Wut und Stehlen überhaupt Sünde sind? Wer ist der Schöpfer dieser moralischen Grenzen? Wer hat die Macht zu bestimmen, dass es nicht richtig ist, zu morden oder mit dem Ehepartner einer anderen Person zu schlafen, eine Bank auszurauben oder das Haus deines Nachbarn zu verwüsten? Wer steht über dem Zivilgesetz? Wer bestimmt am Ende, was richtig und falsch ist? Wer kann dir letztendlich sagen, dass du gegen sein Moralgesetz gesündigt hast und die Konsequenzen tragen musst?
Mit anderen Worten: Wenn du zustimmst, dass es Böses in der Welt gibt (z.B. Vergewaltigung, Mord, Betrug, Entführung, Menschenhandel usw.), dann musst du annehmen, dass es auch Gutes in der Welt gibt (z.B. Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Dankbarkeit, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung). Wenn du aber davon ausgehst, dass es objektiv Gutes und Böses gibt, gehst du davon aus, dass es so etwas wie ein objektives Moralgesetz gibt, anhand dessen wir korrekt beurteilen können, was gut und was böse ist. Aber wenn du davon ausgehst, dass es ein objektives Moralgesetz gibt, musst du auch von einem objektiven Geber dieses Moralgesetzes ausgehen.
Um es klar zu sagen: Moral kann nicht subjektiv sein. Das heisst, wir erfinden nicht alle unsere eigene Wahrheit, sei es als Einzelner oder als Gemeinschaft (z.B. als Stadt, Staat, Land usw.). Wäre dies der Fall, müssten wir zustimmen, dass es keinen objektiven Geber des Moralgesetzes gibt, was bedeutet, dass es kein objektives Moralgesetz gibt. Wenn es kein objektives Moralgesetz gibt, gibt es kein objektiv Gutes. Wenn es kein objektiv Gutes gibt, gibt es kein objektiv Böses, und als Folge davon landen wir in einer Welt, in der eine Person (oder Gemeinschaft) eine andere Person (oder Gemeinschaft) gemäss ihrer eigenen Wahrheit verletzen kann, und niemand kann berechtigte moralische Gründe vorbringen, dies als falsch zu bezeichnen. Wenn dies der Fall ist, können wir uns nicht über Selbstmordattentäter, Menschenopfer, Entführungen oder den Holocaust empören. Denn wenn es kein objektives Moralgesetz gibt, nach dem wir solche Taten als objektiv böse oder strafbar verurteilen können, dann haben wir keinen universellen, immerwährenden und gerechten Grund zu behaupten, dass irgendeine Handlung moralisch richtig oder falsch ist.
Dies wird als moralischer Relativismus bezeichnet und ist eine unlogische und selbstzerstörerische Art, Moral zu betrachten. Ich stelle also noch einmal die Frage: Wer darf dir sagen, dass du gegen sein objektives Moralgesetz gesündigt hast und die Konsequenzen tragen musst? Ich werde diese Frage mit der Wahrheit beantworten:
Du bist ein Geschöpf. Du hast dich nicht selbst erschaffen. Du hast dich nicht dafür entschieden, in diese Welt geboren zu werden. Ausserdem bist du ewig. Du hast einen sterblichen Körper, aber eine ewige Seele (Matthäus 10:28; Markus 12:30).
Deshalb hat Er, der dich erschaffen hat – Gott – einen Anspruch auf dich (Seine Schöpfung) und ein Recht zu bestimmen, wie du leben sollst. Mit anderen Worten: Der Schöpfer von Himmel und Erde ist auch dein Schöpfer (Apostelgeschichte 17:24-25).
Was Moral und Seine Erwartungen angeht, hat Er dich nicht im Dunkeln gelassen (1. Mose 1:26, 27; 2:7; Prediger 12:1). In der Bibel offenbart sich Gott der Menschheit und übergibt uns Sein Moralgesetz (die Zehn Gebote).
Darüber hinaus bestimmt Er, dass diejenigen, die Sein Moralgesetz nicht perfekt befolgen, zu Recht begründete Scham und Schuld verspüren und zu Recht ewige Konsequenzen für ihre Sünden gegen einen ewigen Gott erleiden werden (2. Mose 20:2-17; Jakobus 2:10; 2. Thessalonicher 1:8-9). Die Bibel lehrt auch, dass jeder gesündigt und gegen Gottes Moralgesetz verstossen hat, und unmittelbar nach seinem Tod vor Gottes Gericht steht und die Konsequenzen zu spüren bekommt, die er für die Sünden gegen seinen Schöpfer verdient (Lukas 16:22-24; Römer 3:23-27; Hebräer 9:27).
Der Preis deiner Sünde
Diese Konsequenzen sind zweifacher Art. Erstens erklärt die Bibel in Römer 6:23, dass „der Lohn der Sünde der Tod ist.” Biblisch gesprochen bedeutet der Tod eine Trennung. Daher ist der leibliche Tod die Trennung des Körpers von der Seele (Jakobus 2:26; Prediger 12:7). Das heisst, dass diejenigen, die Sünden begehen, körperlich sterben werden. Aus diesem Grund ist die gesamte Menschheit seit der Erschaffung unserer ersten Vorfahren – Adam und Eva (1. Mose 2-3) – gestorben. Während die Menschheit zu Beginn moralisch rein und ohne Sünde war, kam die Sünde durch Adams Ungehorsam gegenüber Gott in die Welt und breitete sich wie ein Krebsgeschwür in allen seinen Nachkommen aus. Mit anderen Worten: Alle haben den leiblichen Tod erfahren, weil sie gesündigt haben, sowohl durch Adams Erbsünde (dem geistlichen Krebsgeschwür) als auch durch unsere eigene Sünde (die Verstösse gegen Gottes Moralgesetz) (Römer 5:12-21).
Zweitens: Weil Gott unendlich heilig und moralisch rein, das heisst, ohne Sünde ist und nicht in der Gegenwart von Sündern sein kann, hat er bestimmt, dass der leibliche Tod allein keine ausreichende Konsequenz für unsere Übertretungen gegen ihn ist. Da wir ewige Seelen haben und sich unsere Sünden gegen einen ewigen Gott richten, sagt die Bibel, dass diejenigen, die gegen Ihn sündigen, ewige Strafe erleiden werden (2. Thessalonicher 1:9). Das ist der geistliche Tod – eine andere Form der Trennung – die Trennung der sündigen Seele von einem heiligen Gott (Jesaja 59:2; 2. Thessalonicher 1:9). In der Bibel erklärt Jesus diesen Ort der geistlichen Trennung von Gott als einen Ort, an dem moralische Gerechtigkeit vollzogen wird. Er nennt ihn „einen Ort der Qual“ (Lukas 16:22-23), an dem „unlöschbares Feuer” (Markus 9:43) herrscht und wo es „Heulen und Zähneknirschen“ (Matthäus 13:42) geben wird. Die Hölle ist nicht die Vernichtung einer Seele, sondern die Trennung und gerechte Bestrafung einer Seele, die gegen ihren heiligen Schöpfer rebelliert.
Ohne Erlösung bist du ein schuldiger Sünder, und du stehst verurteilt vor deinem Schöpfer. Gemäss der Bibel sind Sünder Feinde Gottes, Kinder des Zorns, die auf verdiente ewige Konsequenzen zusteuern, weil sie Sein Moralgesetz brechen und ihre Rebellion gegen Ihn fortsetzen (Römer 2:2-3, 5; Epheser 2:1-3; Prediger 12:14).
Mitte des 19. Jahrhunderts predigte Charles Spurgeon einmal: „Du hängst an einem einzigen Faden über dem Abgrund der Hölle, und dieser Faden ist am reissen. Du bist nur einen Atemzug, nur einen Herzschlag entfernt von einer ewigen Welt, ohne Gott, ohne Hoffnung, ohne Vergebung. Oh, wie kannst Du das ertragen?“
Ohne Versöhnung mit Gott wirst du an deiner Sünde zugrunde gehen. Das sollte dir grosse Angst machen und dich erzittern lassen. Das ist die schlechte Nachricht.
Das Licht im Dunkeln
Aber es gibt Hoffnung! Denn Gott hat in Seiner unbegreiflichen Liebe einen Weg bereitet, damit du mit Ihm versöhnt werden kannst. Vor zweitausend Jahren sandte Er Seinen einzigen Sohn – Jesus – durch den Schoss einer Jungfrau auf die Erde, geboren aus dem Geist Gottes. Tatsächlich war dieser Jesus Gott in Fleisch und Blut – das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (Johannes 1:14, 10:30; Kolosser 2:9, 1:15). Durch Seine Jungfrauengeburt wurde dieser Gott-Mensch ausserhalb der Nachkommenschaft Adams geboren, und entkam so dem Fluch des Todes (dem geistlichen Krebsgeschwür). Er lebte ein sündenfreies Leben in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Moralgesetz (1. Johannes 3:5; Hebräer 4:15). Er kam nicht, um sich als König und Schöpfer dienen zu lassen, sondern um die Verlorenen zu retten, sie von der Sklaverei der Sünde zu befreien und Sein Leben als Lösegeld für alle hinzugeben, die umkehren und Ihm allein vertrauen würden (Matthäus 20:28).
Es ist äusserst wichtig, dies zu verstehen. Lass’ mich erklären, warum.
Im Alten Testament verkündet Gott, dass unsere Sünde den leiblichen und geistlichen Tod verdient (1. Mose 2:17; Hesekiel 18:20). Aber anstatt uns in den sofortigen Tod zu zwingen, erlaubte Er, dass die Sünden der Menschen bedeckt (oder gesühnt) werden konnten, indem an ihrer Stelle ein Tier starb (3. Mose 17:11). Deshalb heisst es im Hebräerbrief: „ohne Blutvergiessen geschieht keine Vergebung“ (Hebräer 9:22). Aber diese Art des Opfers war nach Gottes Absicht nicht wirksam, um alle Sünden für alle Zeiten zu tilgen. Deshalb mussten diese Opfer regelmässig und ohne Ende wiederholt werden. Das heisst, das Blut von Tieren war nicht in der Lage, dauerhafte Vergebung zu bewirken, und daher war es unmöglich, die Menschheit durch dieses System vollständig mit Gott zu versöhnen (Hebräer 9-10). Dieses System war eine Vorahnung des Opferwerks Jesu Christi. Gottes Volk brauchte ein perfektes, unvergängliches Opfer! Wir brauchten einen Retter! Jesus wurde von Gott als dieses perfekte, unvergängliche Opfer und als Retter für alle, die glauben, hingegeben. Hebräer 10:12,14 bestätigt dies, wenn es heisst: „Christus dagegen hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, für immer auf den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite gesetzt; denn mit diesem einen Opfer hat er alle, die sich von ihm heiligen lassen, völlig und für immer von ihrer Schuld befreit.“[1] Wie ich bereits erwähnte, kam Er genau aus diesem Grund auf die Erde – um Sein Leben als Opfer hinzugeben. Das ist auch der Grund, warum Gott zuliess, dass Er verfolgt, abgelehnt und gekreuzigt wurde und schließlich am Kreuz starb (1. Petrus 2:24; Hebräer 12:2).
Durch Seinen Opfertod (durch Sein sühnendes Blut) errang Gott die Vergebung der Sünden und letztlich die Versöhnung mit sich selbst für alle, die ihren Glauben und ihr Vertrauen allein in Seinen Sohn Jesus setzen würden (Apostelgeschichte 2:23; Johannes 3:16). Es ist Jesus, der, wie die Tieropfer der Vergangenheit, als dein Stellvertreter agierte, als Er an deiner Stelle starb, als Er den Zorn Gottes erduldete, den du verdientest, und als Er mit Seinem Blut die Schulden bezahlte, die deine Sünden erforderten (Galater 3:13; 2. Korinther 5:21; 1. Petrus 3:18; Römer 5:9; 1. Johannes 2:2, 4:10; 1. Thessalonicher 5:9).
Weil aber der Lohn der Sünde der Tod ist und Christus ohne Sünde war, konnte Christus nicht tot bleiben. Nach drei Tagen im Grab (von Seinem Körper getrennt und von Seinem Vater verlassen) bestätigte Gott die sündlose Vollkommenheit des Opfertodes Jesu am Kreuz und liess Ihn aus der Gruft auferstehen (Matthäus 27:46). Mit dieser Auferstehung besiegte Jesus den durch die Sünde verursachten Fluch des Todes, und verkündete, dass alle, die auf Ihn allein vertrauen, dasselbe tun werden (Römer 6:5-14). Deshalb hat Jesus gesagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Johannes 11:25). Das heisst, diejenigen, die auf Jesus Christus vertrauen, werden leiblich sterben, aber genauso wie Jesus (der für unsere Sünden starb) auferstanden ist, werden auch wir auferstehen, wenn Christus zurückkehrt, um die Menschheit zu richten und die Welt zu erneuern (1. Korinther 15: 35-58).
Kehre um und glaube
Gott möchte nicht, dass irgendjemand seines Volkes in Sünde untergeht. Er möchte, dass du dich von deinem rebellischen, selbstsüchtigen, selbstbestimmten und sündigen Leben ab- und einem Christus dienenden, treuen Leben in Jesus zuwendest (1. Timotheus 2:3-4; 2. Petrus 3:9). Unabhängig von der Abscheulichkeit der Sünden, die du begangen hast, oder dem Mass von Scham und Schuld, das du mit dir trägst, kann dir alles vergeben und für immer ausgelöscht werden, wenn du dich durch echte Reue von deinen Sünden abwendest, umkehrst und deinen Glauben, dein Vertrauen und deine Hoffnung auf die Gerechtigkeit Jesu und auf Ihn allein setzt (1. Johannes 1:9; Römer 8:1).
Die Bibel sagt, wenn du dein Vertrauen in Jesus Christus setzt – das heisst, wenn du erkennst, dass du ein Sünder bist, und aufhörst auf deine guten Werke zu vertrauen um dir Vergebung und den Himmel zu verdienen, und du siehst, dass nur das vollkommene Einhalten des Moralgesetztes (wie Christus es getan hat) deine Errettung sichern kann – dann, und nur dann, wirst du errettet sein. Das bedeutet, dass der Kirchenbesuch dicht nicht retten wird, die Taufe dich nicht retten wird, der intellektuelle Glaube an Jesus dich nicht retten wird und ein moralisches Leben dich nicht retten wird. Der Einzige, der dich retten kann, ist Jesus Christus.
Die Heilige Schrift lehrt, dass Gott dir das vollkommene, sündlose Leben Jesu anrechnet (oder zuschreibt), wenn du auf Christus vertraust und Seine Herrschaft über dein Leben anerkennst. In Römer 4:5 heisst es: „Wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.“ Mit anderen Worten, wenn wir an Jesus glauben, wird uns die Schuld unserer vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Sünden vergeben. Biblisch gesprochen sind wir vor Gott gerechtfertigt (oder gerecht gemacht). In Römer 5:1 heisst es: „Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.“ Gott, wenn er uns anschaut, sieht dann nicht mehr nur uns selbst, sondern jemanden, der mit dem Opferblut Christi bedeckt ist. Das heißt, unsere Sünden wurden bedeckt (oder gesühnt) und unsere Seelen sind nicht mehr von Gott getrennt und Seinem Zorn ausgesetzt, sondern für immer und ewig vereint mit Gott in Seiner Barmherzigkeit, Gnade und Liebe (Hebräer 10:10, 14).
Der Bibelgelehrte und Pastor John MacArthur hat es einmal so erklärt:
„Gott hat Jesus am Kreuz so behandelt, als hätte Er dein Leben gelebt, damit Er dich so behandeln kann, als hättest Du Seines gelebt!“
Die Bibel fasst diese gute Nachricht in Johannes 3:16 zusammen, wo es heisst: „Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“[2]
Neues Leben in Christus
Wenn du zur Umkehr und zum Glauben an Christus kommst, dann bist du laut der Bibel wiedergeboren (Johannes 1:12-23; 1. Johannes 5:1, 2:29, 4:7). Das heisst, Gott hat dir die Fähigkeit verliehen, das Reich Gottes zu erkennen, hat dir die Gnade des Glaubens geschenkt und Seinen Heiligen Geist zur Verfügung gestellt, damit er kommt und in dir wohnt (Johannes 3:3, 5, 7, 8; 1. Petrus 1:3). Diese Gaben wurden durch das Blut Christi errungen und durch Gottes Geist versiegelt (Epheser 1:13). Sein Geist wird dich die Wahrheit aus Gottes Wort (der Bibel) lehren (1. Korinther 2:10, Johannes 16:13), dich anhaltender Sünde in deinem Leben überführen (Johannes 16:7-8), deinen Glauben bis zum leiblichen Tod aufrechterhalten (Johannes 10:28; Philipper 1:6; 1. Pettrus 1:5), dich in Seiner Liebe zurechtweisen (Hebräer 12:6-8) und dich im Gebet unterstützen (Römer 8:26-27 ). Du wirst durch seinen Geist schliesslich Freiheit von deiner Sünde finden. Mit der Zeit wirst Du Laster und unbiblische Gewohnheiten überwinden. Christus verändert nämlich nicht nur, was du tust, sondern auch das, was du tun möchtest. Sein Geist verändert dein Herz und deine Neigungen und bringt dich dazu, das zu lieben, was biblisch richtig ist, und das Böse zu hassen (1. Johannes 3,9).
Wenn Du aus Gott geboren wurdest, bist du ausserdem ein Mitglied von Gottes Familie geworden – in Christus. In Johannes 1:12-13 heiss es: „Allen aber, die Ihn aufnahmen, denen gab Er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen die an Seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“ Das bedeutet, dass du als Christ neue Brüder und Schwestern in Christus hast. Das bedeutet, dass du nicht mehr allein bist, sondern für die Ewigkeit mit Gottes Bundesvolk (der Kirche) vereint bist.
Darüber hinaus wirst du, wenn du zu Christus kommst, ein Leben der Heiligung führen, in dem Gott dich durch die Kraft des Heiligen Geistes Seinem Sohn Jesus ähnlicher macht und die Frucht des Geistes in deinem Leben hervorbringt (Johannes 15:1- 17). Du wirst, selbst wenn du Leid erfährst, von Freude, Frieden, Hoffnung und Liebe geprägt sein (Galater 5:22-23) und bei deinem leiblichen Tod wird deine Seele sofort zu Christus in den Himmel gehen (2. Korinther 5:8-10; Philipper 1:23-24). Aber das ist nicht das Ende. Jesus hat versprochen, in der Zukunft auf die Erde zurückzukehren, um die dann noch lebenden Menschen Seiner Kirche zu erneuern, Sünder (der Vergangenheit und der Gegenwart) zu richten und Satan, das Böse und den Tod für immer zu besiegen. In jenen Tagen wird dein Körper aus seinem Grab auferstehen, um nie wieder zu sterben, und für die Ewigkeit mit deiner Seele vereint zu sein (1. Thessalonicher 4:16-17).
Aber Gott hebt das Beste für den Schluss auf. Jesus verspricht auch, dass Er die Erde (den Himmel) erneuern wird und es keinen Schmerz, keine Trauer und keinen Tod mehr geben wird (2. Petrus 3:7; Offenbarung 21:1). Es wird keine Tränen oder Traurigkeit oder Scham mehr geben. Es wird keine Angst, keine Wunden und keine Schuldgefühle mehr geben. Und vor allem: Es wird keine Sünde mehr geben! Und alle, die aus Gott geboren sind und auf Christus vertraut haben, werden dort sein – nicht von Gott getrennt – sondern ewig mit ihm vereint durch die vollkommene Gerechtigkeit und Heiligkeit Jesu. Dort wirst du für immer auf der neuen Erde leben und sein Königreich genießen und Gott für immer und ewig verherrlichen. Amen (Offenbarung 21:1-27).
Jesus sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Johannes 14:6)
Bitte komm zu Christus. Warte nicht. Bereue deine Sünde, wende dich Jesus zu und glaube an Ihn allein!
[1], [2]: Neue Genfer Übersetzung, 2016